Das Einfrieren von in vivo Embryonen bietet sich an, wenn Sie keine Empfängerstute bereit haben oder im selben Jahr, in dem die Spenderin besamt wird, keinen Embryo auf eine Empfängerstute übertragen lassen möchten. Es kann auch sein, dass Sie bereits mehrere Empfängerstuten bereit haben, aber Embryonen für die nächste Saison einfrieren und einlagern möchten, oder dass Ihr Zuchtverband nur eine bestimmte Anzahl Nachkommen pro Jahr zulässt. Darüber hinaus ist es möglich, eine Embryospülung sehr früh oder spät in der Saison durchzuführen, wenn Ihre Stute rossig ist, ohne dass das Endergebnis dann ein Fohlen ist, das sehr früh oder spät im Jahr geboren wird.

Was ist erforderlich?

Bei VetEmbryo frieren wir auch in vivo Embryonen ein. In vivo Embryonen beziehen sich auf die Embryonen, die wir durch Embryonenspülung ausspülen. Hier wird der Spender besamt, um anschließend den Embryo auszuspülen und auf eine Empfängertstute zu übertragen.

Im Vergleich zu anderen Tierarten sind die Embryonen des Pferdes sehr viel schwerer einzufrieren. Das liegt zum Teil daran, dass die Embryonen des Pferdes deutlich größer sind und viel Wasser enthalten und dass sie eine spezielle Kapsel besitzen, die den Einfrierprozess erschwert. Versucht man, die Embryonen auf herkömmliche Weise einzufrieren, bildet die große Flüssigkeitsmenge im Inneren des Embryos Eiskristalle und zerstört die Zellen. Man kann sich einen mit Wasser gefüllten Ballon vorstellen, den man in den Gefrierschrank legt. Er wird auch explodieren.

Im Laufe der Jahre wurden viele verschiedene Techniken ausprobiert, um eine höhere Trächtigkeitsrate zu erzielen und die Kristallisation zu entfernen. Vor Jahren gelang es uns, den Code zu knacken - das Wasser im Inneren des Embryos/"Ballons" musste vor dem Einfrieren langsam abgesaugt werden (was wir auch "kollabieren" des Embryos nennen), und danach musste die Zellmasse mit einer Methode eingefroren werden, die man Vitrifikation nennt! Das Aussaugen der Flüssigkeit kann auf verschiedene Weise erfolgen, aber die beste Methode ist die Verwendung eines Mikromanipulators. Genau die gleiche Ausrüstung, die wir verwenden, wenn wir eine ICSI durchführen.

Der Ablauf

Wie auf den Bildern zu erkennen ist, führt man mit dem Mikromanipulator eine winzige Nadel in den Embryo ein und saugt die Flüssigkeit ganz langsam heraus. Das Ergebnis ist, dass der Embryo kollabiert. Sobald der Embryo kollabiert ist, wird er in eine Flüssigkeit mit Kryoprotektiva (speziell zusammengestellte Substanzen, die die Zellen beim Einfrieren schützen) überführt und einer sogenannten Vitrifikation unterzogen. Nach der Behandlung mit Kryoprotektiva kann es dem Kontakt mit flüssigen Stickstoff standhalten, ohne dass zerstörerischen Eiskristalle gebildet werden.

Während des Auftauens "wachen" die Zellen des Embryos wieder auf und nach dem Auftauen erreicht der Embryo langsam seine normale Größe. Das Aussehen verändert sich von einer "Rosine" zu einem Ball. Die Flüssigkeit, die wir vor dem Einfrieren aus dem Embryo saugen, enthält keine unersetzlichen Bestandteile, und nach dem Auftauen führen die Zellen des Embryos die Flüssigkeit einfach wieder zurück.
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Die durchschnittliche Trächtigkeitsrate beträgt ca. 60-70 Prozent nach dem Transfer von kollabierten und eingefrorenen Embryonen.

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Erfolgsquoten

Je kleiner die Embryonen beim Einfrieren sind, desto besser überleben sie das Einfrieren und Auftauen. Wenn man gespülte Embryonen einfrieren möchte, muss der Tag des Eisprungs genau bestimmt werden, damit am richtigen Tag gespült wird, bevor der Embryo zu groß zum Einfrieren wird.

Die durchschnittliche Trächtigkeitsrate beträgt ca. 60-70 Prozent nach dem Transfer von kollabierten und eingefrorenen Embryonen.